🇺🇸 San Francisco
Von Golden Gate bis Kleinstadtflair und sehr europäisch
Eigentlich war der Besuch in San Francisco gar nicht geplant, eine berufliche Reise zum nördlichen Nachbarn, nach Vancouver, gab mir jedoch die reizvolle Gelegenheit, auf dem Rückweg einen Abstecher in die berühmte und sehenswerte Stadt an der kalifornischen Westküste zu machen und mich mit ein paar Freunden zu treffen. Gerade mal zweieinhalb Flugstunden von Vancouver waren zu überwinden und ich fand mich im quirligen Downtown des Finance Districts wieder. Ein Paradies für Gourmets und Kneipengänger, hier an der Schnittstelle von Jackson Square, Chinatown und Little Italy. Die Qual der Wahl ist dieserorts unvermeidbar und zumindest unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Lieblingsort und mein persönlicher Tipp ist das kleine unscheinbare Caffee Trieste, wo sich die Bewohner des Viertels auf einen Kaffee und einen Brownie oder ein Bier treffen. Hier wird geplaudert, gemeinsam NBA geguckt oder einfach nur abgehangen. Die beschaulichen Straßen der Nachbarschaft sind noch von kleinen, hübschen Holzhäusern gesäumt, die einen vergessen lassen, dass man in einer amerikanischen Metropole zu Gast ist. Hier findet man neben diversen sehr guten Organic Imbissen auch viele kleine Läden im Flohmarkt-Style bis zu schicken Hutläden. Sehenswert, noch bevor man die Touristentour zu den weltberühmten Highlights wie Pier 39, Golden Gate Bridge und Alcatraz antritt, die man trotz der ausgetretenen Pfade sicherlich nicht auslassen sollte.
Und so gestalteten sich die wenigen Tage, die wir zur Verfügung hatten durchaus bunt und abwechslungsreich. Viele Orte konnten wir aus Zeitgründen nicht besuchen, und das MOMA war wegen Renovierung auch geschlossen. Ein guter Grund zwei Jahre später noch einmal zurückzukehren und auch diese Stätten zu besuchen. Eine wunderbare Stadt, die ganz und gar nicht das American Way of Life widerspiegelt. Hier gibt man sich europäischer und weltoffner. Von der Regelbesessenheit und der amerikanischen Oberflächlichkeit ist hier deutlich weniger zu spüren als an den meisten anderen Orten der USA, die ich bereisen durfte. Ich denke, ein dritter Besuch mit etwas mehr Zeit ist nicht auszuschließen...