Southern Alps, New Zealand
Côte d'Azur (Foto: Achim Reinders)
Piräus, Warten auf das Schiff nach Haifa, 1983 (Foto: Susanne Traud)
Nach Landmannalaugar, Island
Thar Desert, Rajasthan, India
Road to Fish River, Namibia
Hadschar Mountains, Oman
Slope Point, New Zealand's southernmost point
Thornton Beach, Australia (Foto: Susanne Hagemann)
Spiaggia di Piscinas, Sardegna, Italy

Unterwegs...

Reisen

 

 


„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.“
Kurt Tucholsky


 

Von der Freude, willkommen zu sein

Den trefflichen Worten von Kurt Tucholsky ist im Grunde nichts hinzuzufügen. Und wenn doch, dann vielleicht diese kleine, ganz persönliche Erfahrung.

Ich habe viele Länder bereist. Bin oft als Fremder gekommen, manchmal mit Unsicherheit, stets mit Neugier. Und überall wurde ich aufgenommen. Nicht immer gleich, nicht immer einfach, aber immer spürbar willkommen.

Ich spreche von Gastfreundschaft. Jener Tugend, die als romantisch verklärtes Ideal oft nur ein Schattendasein in unserem Alltag führt. In Wahrheit ist sie eine unserer kostbarsten Traditionen und ein universelles Prinzip gelebter Menschlichkeit. Sie ist nicht abhängig von Kultur, Religion oder Geschichte. Sie folgt keiner Ideologie, keinem System. Sie entspringt etwas Tieferem – der inneren Gewissheit, dass der fremde Mensch, der vor mir steht, mir gleichen könnte. Dass ich selbst es sein könnte, der anklopft.

Und diese Wahrheit zwingt nicht – sie genügt der Erkenntnis, dass man den anderen so behandeln muss, wie man selbst behandelt werden möchte. Eine Goldene Regel der Gastfreundschaft, die nicht gemeint ist als ethischer Vorschlag oder moralischer Appell. Wahrheit braucht keinen Imperativ – und es wäre auch zu simpel. Sie ist nicht weniger als der Maßstab für Respekt und Mitmenschlichkeit. Und wie einfach ist es für einen Reisenden, in Umkehr dieser Geste dem Gastgeber das entgegenzubringen, was ihm selbst zuteilwurde: Freundlichkeit, Respekt und ein offenes Herz.