🇦🇺 Australien
Endloser roter Sand und ein Kap namens Trübsal
Australien ist der sechste der sieben Kontinente, den ich erst im Jahre 2019 zum ersten Mal bereisen sollte. Tatsächlich war er in Jugendzeiten die Projektionsfläche meiner Sehnsucht und das Ziel meines ersten Ausbruchversuchs aus dem stickigen Deutschland. Dieser endete aber jäh in Long Beach in Kalifornien, beim Seemannspfarrer Kenneth Norquist. Gott habe ihn seelig, er war ein guter Mensch auf diesem Planeten. Der simple Grund war, dass das Schiff der Hamburg Süd nach Australien, auf dem ich anheuern sollte, einfach nicht kam und so habe ich Australien damals nie erreicht. Tja, was wäre gewesen, wenn...?
Erst im Jahre 2019 sollte es dann soweit sein. Ich hatte das Glück, zwei Wochen beruflich nach Australien zu müssen. Die Chance ließ ich mir natürlich nicht nehmen. Ich machte meinen Job in Adelaide so gut ich konnte und schloss eine vierwöchige Outback Tour an. Der Mythos Australien konnte nun endlich gelüftet werden und ich muss sagen, es ist tatsächlich vieles wahr von dem, was sich an Geschichten um den roten Kontinent rankt. Allein die unendliche Weite des Red Centers, die einfach nur mit rotem Sand angefüllt ist, verändert den bewusst Reisenden in seiner Wahrnehmung von Entfernung und Verhältnismäßigkeit auf faszinierende Weise. In dieser harmonischen und brutalen Einöde ist jedes Wasserloch ein Highlight und ein Stollen mit glitzernden Halbedelsteinen eine Sensation, von dessen tourstischer Vermarktung eine halbes Wüstenstädtchen leben kann.
Die Highlights und Wahrzeichen lässt man natürlich nicht aus. Der Kakadu National Park, für den man alleine schon vier Wochen aufbringen müsste. Der Besuch des heiligen Uluru bzw. des Ayers Rock, wie ihn die Eroberer genannt haben und dann natürlich das Great Barrier Reef vor der Ostküste. Zum Abschluss ein langersehnter Besuch in Sydney, einer der lebenswertesten Städte der Welt.
(...) Wir fahren weiter Richtung Norden nach Marree. Hier beginnt irgendwo das Outback. Das richtige Outback: Rote Erde, Wellblechpiste, Staub. Und kein Kontakt zur Außenwelt. Wir treffen auf hunderten von Kilometern fast niemanden und erreichen am Nachmittag Lake Eyre. (...)
(...) Es sind die ersten, flachen Sonnenstrahlen, die das über 500 Mio Jahre alte Sedimentgestein in seinem einzigartigen, prächtigen Rot erstrahlen lassen. Die mystische Wirkung dieses äußerst spirituellen Ortes ist überwältigend. (...)
(...) Zunächst aber zurück auf dem Stuart Highway, nach 800 km links abbiegen und dann 1200 km geradeaus auf dem Flinders Highway. Irgendwelche Roadhouses, für die die Zeit stehengeblieben zu sein schien, boten uns schmucklose Stellplätze, Wasser und manchmal Strom. (...)
🎥 Hier geht's zum Film: From Adelaide to Top End