Heiße Erde, Wasser, und Landschaften nicht von dieser Welt

🇮🇸 Island

Eine der frühen Reisen auf die Insel im Nordatlantik im Jahre 1998. Zu einer Zeit als der Tourismus noch überschaubar war und viele Orte noch frei zugänglich waren. Es waren nur kurze zwei Wochen, mehr gab die Geldbörse seinerzeit nicht her, aber was wir in diesen zwei Wochen zu sehen bekamen war jenseits unserer Erwartungen. Allein im kleinen Südwesten, auf den wir unsere Entdeckungsreise beschränkten, begegneten wir heißen Springquellen in Haukadalur, dem gigantischen Wasserfall Gullfoss, Geothermalgebieten in Hveragerði und dem absoluten Highlight, dem Hochland von Landmannalaugar. Letzteres wurde durch unvorstellbare Ausbrüche des Vulkans Hekla und der benachbarten Vulkane Torfajökull und Bláhnjúkur geformt. Ein schwarzes Obsidianlavafeld (vulkanisches Gesteinsglas) hat hier Flussläufe verschoben und heizt mit seiner unterirdischen Hitze immer noch die Wasseradern auf, wodurch eine einzigartige warme Quellenlandschaft an der Lavagrenze entstanden ist. Hier ein Bad zu nehmen ist ein unvergessliches Erlebnis. 

Im Westen besuchen wir den Hraunfossar, dessen Wasser aus dem Erdboden zu kommen scheint und die damals noch unerschlossenen Lavahöhlen von Surtshellir. Lavaströme formten unterirdische Kanäle, die zu einem Tunnelsystem abkühlten. Man konnte von einer Höhle in die nächste steigen. Die Kuppeln waren meist eingestürzt und von unten sah man die riesigen Löcher in den Decken. Bisweilen ein sehr bedrohlicher Anblick. Weiter im äußersten Zipfel von Vesturland (Westland) buchten wir eine Walbeobchtungstour im Nordatlantik, die für mich trotz Blauwalsichtungen eher zum Kinetose-Trauma wurde... Dennoch, Island ist mit all seiner Erdgeschichte und  seinem nicht immer bequemen Lebensraum ein Juwel unter den Reisezielen.

Leider hat die Gelatine vieler meiner Diapositive mit den Jahren soviel Schaden genommen, dass nicht mehr alle Bilder vorzeigbar eingescannt werden konnten. Ich muss glaube ich nochmal dorthin... :-)