Die Blumeninsel im Atlantik

🇵🇹 Madeira

Eine dunkle Wolke steht am Horizont, das war das einzige, wovon die Seefahrer berichteten. Dann stachen sie in See, um dieses Geheimnis zu lüften, noch unter der Annahme, die Erde sei eine Scheibe. Wieviel Mut oder Verzweiflung mussten die Menschen gehabt haben, sich zu dieser Reise aufzumachen. Doch was sie fanden, belohnte sie reich: Eine unbewohnte Insel mitten im Ozean mit riesigen Lorbeerwäldern und goldenen Stränden, lange vor der Entdeckung Amerikas, im Jahre 1419. 

Schnell wurde die neue Insel strategischer Stützpunkt, die reichen Wälder wurden nach und nach für den Schiffsbau restlos abgeholzt - daher auch der Name Madeira, der auf Deutsch Holz bedeutet. Ein Schicksal, das viele Inseln so oder so ähnlich ereilte, wurden sie erst einmal entdeckt. Heute nennt man das Eiland im Atlantik auch die Blumeninsel, obwohl viele vermeintlich charakteristische Blumenarten, wie Hortensien oder Strelizien niemals hier heimisch waren, sondern aufgrund des vorteilhaften Klimas vom Menschen hier eingeführt wurden.

Es ist Winter 2020 und nach langer Abwägung der Für und Wider einer Reise in Zeiten von Corona entschloss ich mich für einen Alleingang auf Madeira. Wandern, Berge, Meer und Kontemplation an einem schönen Ort. Und so sammelte ich in 15 Tagen unendlich viele Eindrücke auf der Insel mitten im Atlantik. Die Abwesenheit von Touristen und die Weihnachtszeit, in der auch die Bewohner Madeiras anderen Beschäftigungen nachgehen als Outdoor Aktivitäten, bescherten mir ein einzigartiges Privileg: Bis auf wenige Ausnahmen allein zu sein in dieser atemberaubenden Topografie und überwältigenden Natur. Die Wanderwege sind so vielfältig und abwechslungsreich, das allgegenwärtige Wasser erzählte mir immer neue Geschichten und Bäume aus vergangenen Jahrhunderten spendeten mir unter ihren Ästen die ersehnte Ruhe und etwas innere Einkehr. Ein schönstes Weihnachtsgeschenk!

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