🇸🇮 🇭🇷 🇲🇪 🇦🇱 🇮🇹 🇨🇭 Giro Adriatico
Eine Adriarundfahrt und ein Besuch auf Sizilien
Nach der Tour Tirrenia vor zwei Jahren machten wir uns 2015 wieder im Mai auf, nun die Adria zu umrunden. Oder genauer gesagt, an der kroatischen Küste über Montenegro bis nach Albanien zu fahren und von Durrës aus nach Bari in Italien überzusetzen. Von dort aus soll es dann weitergehen nach Sizilien, da uns die italienische Adria zu touristisch und wenig reizvoll erscheint. Von Palermo aus nehmen wir die bequeme Fähre nach Genua, wodurch wir uns endlose, gerade Autobahnen in Italien sparen und auch unser begrenztes Zeitkontingent schonen. Zudem liegt dann auch die Schweiz auf unserer direkten Route und wir genießen eine herrliche, alpine Etappe bis Weil am Rhein im Dreiländereck. Von hier aus geht es über den Kraichgau mit einer Übernachtung bei Freunden zurück nach Berlin.
Drei Wochen sind für diese Strecke recht sportlich, weshalb wir uns vorher ausgewählte Orte markiert haben, die wir besuchen möchten. Dazu gehören die Grotta Gigante bei Triest, Poreč und Pula auf Istrien, die Insel Cres, der Nationalpark Krka und die Städte Split und Dubrovnik. Die wunderschöne Bergtour an der montenegrinischen Bucht von Kotor kostet uns mehr Zeit als wir geplant hatten und über winzige Straßen reisen wir nach Albanien ein. Das Navi kennt den Weg irgendwann nicht mehr und wir verfahren uns hoffnungslos. Jetzt wird die Zeit knapp und wir müssen uns beeilen, unsere Fähre in Durrës zu bekommen. Der Besuch von Shkodër fällt aus und die Laune ist nicht wirklich gut. Die Straßen sind zudem schlecht in Albanien und es beginnt auch noch zu regnen. Spät erreichen wir den dunklen Hafen von Durrës, der unsägliche Papierkram nimmt weitere Zeit in Anspruch, dann dürfen wir endlich nach Bari einschiffen und sind glücklich, dass wir es geschafft haben.
Von Bari aus wird die Tour etwas entspannter, schöne Landschaften in Puglia begeistern uns und auf der Strecke liegen spannende Orte wie Grottalie, das berühmte Keramikdorf aus dem 16. Jahrhundert und Matera die Höhlenstadt. Weiter führt unser Weg über herrliche Bergstrecken durch Basilicata und Kalabrien bis zur Straße von Messina. Mit dem Schiff setzen wir über nach Sizilien und bleiben erst einmal in Catania. Ein Ausflug zum Ätna ist natürlich ein Muss und zur Entspannung reisen wir an unseren südlichsten Punkt nach Syracusa. Die weite Reise hat uns müde gemacht und wir erholen uns ein paar Tage von der Anstrengung bevor wir den erholsamen Rückweg antreten. Erholsam deshalb, weil sich nach der wunderschönen Durchquerung Sizilien eine ruhige Seereise anschließt. Wir genießen die ruhige Nacht und tagsüber die blaue See bei bestem Wetter. Sardinien, Korsika und Elba ziehen still an uns vorbei bis wir am Abend in Genua einlaufen. Am nächsten Morgen starten wir Richtung Schweiz und in den Kraichgau zu Freunden und dann kommt die letzte Autobahnetappe zurück nach Berlin. Eine wunderbare, landschaftlich und kulinarisch abwechslungsreiche Motorradreise, die bis auf die ungeplanten Offroaderlebnisse in Albanien auch sehr gut für Anfänger oder weniger abenteuerlustige Biker geeignet ist.