🇵🇹 Portugal

Porto, Lissabon und das Dourotal

1. Tag - Samstag, 18. Dezember 2021 – Anreise im Fotofinish

Wie so oft nützt die beste und langfristige Planung des Urlaubs nichts, wenn Murphy’s Gesetz in Kraft tritt. Bis wenige Tage vor der geplanten Abreise türmten sich die Zufälle, Unfälle, Ausfälle, Einfälle und Begehrlichkeiten. Hinzu kamen noch die positiven Ereignisse, die unerwartet früh eintraten, worüber man sich im Normalfall freut, die aber sofortigen Handlungszwang bewirken, um die gewonnene Zeit nicht gleich wieder zu verschenken. So lag der ungepackte Koffer tagelang auf dem Boden, nicht wissend, ob es sich lohnt, ihn zu packen. Man will sich ja nicht vergeblich die Mühe machen, wenn man am Ende doch nicht verreist. Wie traurig wäre das denn, einen reisefertigen Koffer herumstehen zu haben, wenn der Urlaub geplatzt ist. Nee, kommt nicht in die Tüte.
Also Pokern bis zur letzten Karte. Einreisedokument für Portugal ausfüllen und anmelden, obligatorischen Corona Test machen lassen, Lieblingsklamotten waschen und vorbereiten, Lebensmittel aufbrauchen usw.
Und dann ergab sich diese Lücke im Universum, die sagte: Jetzt! Flüge buchen, Parking buchen, Zimmer buchen, alle Dokumente ausdrucken – besser ist! Der Koffer war Dank über 40 Jahren Erfahrung in einer Stunde perfekt gepackt, die lange Checkliste war um 1:00h nachts abgearbeitet. Prima! Noch dreieinhalb Stunden gesunder Schlaf lagen vor mir, denn der einzige noch freie Flieger geht nämlich um 6:25h.

Der Wecker musste gar nicht klingeln, ich habe eh kein Auge zu getan. Jetzt ging alles sehr schnell. Rüber zum Flughafen, Check in, boarding und aus dem Fenster gucken. Umsteigen in München, eine Stunde Verspätung, der Luftraum über Zürich ist gesperrt. Der Umweg führt über Paris (finde den Eiffelturm und den Arc de triomphe im Foto :-) und dann Chegada ao Porto! Taxiluxus, keine Lust auf ÖPNV. Schließlich scheint die Sonne heute und die Wetteraussichten sind nicht so besonders für die nächsten Tage, die kostbare Zeit möchte ich nicht in der U-Bahn verschwenden. Angekommen finde ich eine schöne Hütte, mittendrin in der Altstadt! Koffer rein, Jacke wechseln und auf in die Stadt am Douro!
Wie meistens in einer neuen Stadt, gehe ich am ersten Tag einfach los, und laufe an die Orte, die mir die wichtigsten sind zu sehen. Und so führt mich mein Weg mehr oder weniger direkt zur Ponte Dom Luís I. Porto ist sehr hügelig, die Straßen und Gehwege sind steil und bisweilen kommt man nur über lange Treppen weiter. Am Ende belohnt mich ein atemberaubender Blick von der oberen Ebene hinunter auf das alte Ribeira mit seinen weltberühmten kleinen bunten Häusern am Nordufer des Douro. Ich genieße die herrliche Aussicht auf meinem Weg über das stählerne Bauwerk hinüber zum Jardim do Morro, von wo aus ich die Teleférico nehme hinunter zum Cais de Gaia. Der Blick von hier hinüber auf das Weltkulturerbe der Ribeira bei spätem Sonnenlicht ist wunderschön. Und schon hatte sich die teure Taxifahrt als eine gute Entscheidung erwiesen.

Etwas später lasse ich mich von einem Wassertaxi übersetzen und erkunde planlos die kleinen Gassen, Straßen und Escadas, das sind die steilen Treppen, von denen ich schon berichtete. Und überall trifft man Menschen, die Musik machen, tanzen oder irgendetwas feilbieten vom Gebrauchsgegenstand über Kleidung bis hin zu handgemachtem Schmuck.
Auf der Suche nach einem Supermarkt verzweifelte ich fast. Das Pflaster hier ist zu teuer geworden für den kleinen Tante-Emma-Laden. Alles ist entweder verfallen oder schickimicki luxusaniert für die zahlungskräftigen Touristen. Keine gute Entwicklung für die Kultur einer Stadt. Ich sprach einen älteren Mann an, ob er mir helfen könne. Er nahm mich gleich mit auf seinem Weg und wir unterhielten uns über seine Stadt, die er sehr schön findet und er pries mir viele Orte an, die ich unbedingt sehen müsse. Was kommunikativ so alles geht, wenn man es will. Ein Kommunikationsgemenge aus Spanisch, Englisch und Portugiesisch, das mit „Obrigado“ und „Feliz Natal“ endete. Schön! Es waren glatte 15 Minuten vergangen bis unsere Wege sich an einem bescheidenen Supermarkt trennten, der mir das Nötigste bot für mein Abendbrot. Für einen Restaurantbesuch war ich heute nach 17 Stunden und vielen Höhenmetern zu müde.
Mein kostenloser Stadtplan aus dem Touristbüro, der eher bunt als nützlich war, brachte mich dann auch irgendwie wieder zu meinem Appartment wo der Abend nach Brot, Käse, Oliven und einem Gläschen Vinho tinto in einer Art Narkolepsie endete. Ein ereignisreicher Tag.

2. Tag - Sonntag 19. Dezember 2021 - Baustelle im Labyrinth

Die frühe Sonne und das laute Geschrei der Möwen befördern mich vom erholsamen Schlaf in die Wirklichkeit. Es war ein langer Tag gestern und heute wird er nicht kürzer werden, vermute ich. Ich öffne Fenster und Balkontüren, draußen ist es warm, der Tag beginnt mit einem heißen Kaffee auf dem Balkon. Die bunten Baukräne überall verhindern zwar die uneingeschränkte Sicht, aber baut man sie wohlwollend in das Bild der morgendlichen Stadt ein, sind sie Gitterlinien, die mein Panorama aufteilen wie der Sucher einer Kamera. Und das bin ich ja gewohnt.
Eigentlich weiß ich nie wie und wo ich anfangen soll, eine neue Stadt zu erkunden. Meine Liste mit der Überschrift „Porto Highlights“ liest sich wie eine Checkliste für gierige Kurzurlauber, die nichts verpassen dürfen, weil sonst ihr Urlaub wertlos wäre. In Ermangelung einer besseren Idee gehe ich einfach los. Es gibt ein paar Kreuze in meinem kleinen Stadtplan, die spaziere ich einfach ab.

Die Topografie der Stadt ist im wahrsten Sinne des Worte atemberaubend, es geht dermaßen steil rauf und runter, da sollte man sich genau überlegen, ob man rechts oder linksherum einen Häuserblock umrundet. Ein Labyrinth von Gassen Avenidas und endlosen Treppen. Das erste Kreuz ist der Mercado Ferreira Borges. Ich komme zufällig an der Buchhandlung Lello vorbei, das ist die mit der berühmten Treppe. Die Schlange vor der Tür ist überschaubar, dennoch stelle ich mich nicht an. Stattdessen linksherum um den Parque Saba Praça bis zum Torre dos Clérigos. Eine schmale langgezogene Kirche mit einem prächtigen Turm an der Spitze. Weiter geht es vorbei am Museum für portugiesische Fotografie eine schmale Gasse hinunter bis zum Miradouro da Vitória. Nach kurzer Aussicht führen steile dunkle Treppen hinunter Richtung Ribeira. Zwei Blocks weiter erreiche ich den Mercado. Nun, es ist kein richtiger Mercado mehr, in dem es die frischen Lebensmittel des Alltags zu kaufen gibt, sondern eine Markthalle, die sich dem portugiesischen Wein gewidmet hat. Zumindest heute. Da mein junger Tag noch nicht wirklich bereit ist, Alkoholika zu sich zu nehmen, belasse ich es bei einer rein optischen Verkostung der alten Eisen- und Glaskonstruktion.
Ich folge den Straßen weiter bis zum westlichen Ende der Ribeira Promenade. Überall die alten Fliesenfassaden, deren Zustand von jämmerlich bis prächtig variiert. Ganz davon abhängig, ob bereits ein Investor sich der Restauration dieser Kunstwerke angenommen hat oder nicht.

Mein Weg führt mich über die Tourimeile der Ribeira Promenade, ja hier ist es überlaufen, hier kostet ein schlechter Kaffee 4€, hier gibt es Markensonnenbrillen zu Schnäppchenpreisen und schönen handgemachten Schmuck von Rastafari-Freaks. Nach dem wohligen Duft von gutem Gras zu urteilen werden die Umsatzgewinne auch gleich genussbringend investiert. Natürlich ist die Kulisse einzigartig, die Szenerie atemberaubend schön, sonst wären die ganzen Besucher ja auch nicht hier.

Schaut man aber mal etwas genauer hin, wohnen in dieser Kirmes tatsächlich noch viele Menschen, für die das ein Zuhause ist – oder sollte man traurigerweise sagen „war“. Vieles ist luxussaniert, an den Eingangstüren prangen dezent edle Tafeln von Expedia, Trivago, booking & Co, die irgendwie besagen: „Das gehört jetzt mir!“ Und dann beschleicht mich wieder die Moral, ich schäme mich, die alte Frau im Fenster zu grüßen, die gerade Wäsche auf dem Balkon aufhängt. Oder dem alten Mann zuzuwinken, der sich emotionslos aus seinem Fenster die Karawane der Sehenswürdigkeitskonsumenten anschaut. Mancher versucht das Beste draus zu machen, aber ein Fußballtrikot des FC Porto einem Plüschtiger übergestreift und laute Folklore aus dem Ghetto-Blaster sind amüsant, aber keine Lebensgrundlage. Für sie alle bin ich nicht unterscheidbar: Mitteleuropäer, Kamera über der Schulter und konform im Fluss der Massen unterwegs. Und tatsächlich bin ich ja auch nur ein Tourist unter tausenden. Am Nachmittag kehre ich zurück in mein luxussaniertes Appartement, genieße einen Kaffee auf meinem Südbalkon und freue mich hier zu sein. Ich habe etwas Hunger vom Bergsteigen, da wird sich doch für heute Abend etwas finden lassen.

Da ich „mittendrin“ bin, ist die Auswahl an Restaurants mehr als groß. Ich möchte portugiesische Küche. Vorbei an der nächtlichen Igreja do Carmo, nur wenige Minuten Fußweg von meiner Unterkunft gibt es eine portugiesische Tapas Bar, die in den modernen Bewertungsmedien sehr gut bewertet wird – was anderes habe ich zunächst nicht als Auswahlkriterium. Und tatsächlich, kein Tourischuppen, sondern ganz bescheiden in einer Häuserreihe untergebracht, am Nebentisch spricht man Portugiesisch und der nette Kellner bietet mir ebenfalls bescheiden sein Spanisch an. Und dann gab es ein Highlight. Dass Sardinen zu den Grundnahrungsmitteln der Portugiesen zählen, war mir bekannt, aber dass man sie zu solch kulinarischen Erlebnissen zubereitet und ich sie serviert bekomme, ist mir eine wahre Freude. Der Vinho da casa ist klasse, so habe ich mir das gewünscht. Ein paar Schritte Richtung Praça de Carlos Alberto fand ich dann noch ein anderes Kleinod, die Bar Casa-da-Bó. Herrliches historisches Ambiente, das weder einer Stilrichtung noch einer Epoche exakt zugeordnet werden kann und eine „sonnig-fröhliche“ Bedienung. Ein zwanzig Jahre alter Tawny Port sollte den Abend beschließen – hat er dann auch. Ein wunderbarer Tag.

3. Tag - Montag 20. Dezember 2021 - Regen, geller’sche Verformung und die zwei Schwestern

Bilder gibt es heute nur das eine von meinem Apartment, denn ich verbrachte den Tag zu Hause. Angekündigt war er ja ab heute. Der lange Regen mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 100%. Dann mache ich es mir halt drinnen gemütlich. Abgesehen von einem kleinen unverrückbaren Arbeitseinsatz am Morgen, hatte ich für heute nichts besonderes geplant. Es gibt da ja noch die ganzen Fotos und Filme von gestern und vorgestern, die bearbeitet werden wollen. Und mit den Reisegeschichten stehe ich auch zwei Tage in der Kreide.

Zu allem Überfluss habe ich dann am Nachmittag noch den Vermieter herbemühen müssen. Und das war so: Um die Hütte bei dem Sauwetter einigermaßen zu temperieren, muss ich die AC einschalten. Und da auch in Portugal die Gesetze der Physik gelten, steigt die teuer erwärmte Luft nach oben in die erste Etage und heizt so sinnloserweise mein Schlafzimmer und unten bleibt es kalt. Lösung: Oben Tür zu. Gesagt getan, Schiebetür oben zu. Dann machte es leise Klack und sie ließ sich nicht mehr öffnen. Sie hat sich verkantet. Na, prima! Eine ganze Menge Zeug von mir war nun eingeschlossen und mein Bett steht auch in dem verschlossenen Raum. Werkzeug gibt es keines in der Bude, wozu auch? Einzig mit Messer und Gabel die schwere Türe auszuhebeln, war einen Option, aber eine schlechte. Es war dennoch einen Versuch Wert und kaum hatte ich die glänzenden Esswerkzeuge unter die Tür gerammt, hatte ich auch schon große Mühe, den verkeilten Messergriff des schicken WMF Bestecks wieder zu entfernen. Es trat das Phänomen der geller‘schen Besteckverformung auf und irgendwie lagen die Teile dann anschließend nicht mehr so konform in der Schublade wie vorher. Genützt hatte es aber nichts. Es dauerte dann bis in die Abendstunden, bis der Vermieter mit seinem Bruder und schwerem Gerät anrückte. Derweil ging ich ein Häppchen essen. Dann kam die kurze Nachricht, dass die Tür wieder offen ist. In Sekundenschnelle. Es lag halt doch am Werkzeug! Ansonsten wäre es mir schon sehr unangenehm gewesen, wenn ein Deutscher Ingenieur an einer portugiesischen Schiebetür scheitert – wieviel Klischees in diesem kleinen Satz stecken, erstaunlich.

Viel mehr passierte heute auch nicht mehr, mein Dinner war sehr spannend in einer winzigen Butze hier in der Straße, wegen des Regens wollte ich nicht weit laufen, ich war schon nach den 80 Metern klatschnass. Zwei kleine Damen, die aussahen wie Geschwister servierten bodenständige portugiesische Küche. Eine Schwester kochte, die andere servierte. Lieb, nett und zuvorkommend zeigte die servierende Schwester mir meinen kleinen Platz, an dem sie gerade noch ein Kreuzworträtsel gelöst hatte. Ich weiß nicht, warum sie mit mir französisch sprach, aber dann eben auf Französisch. Beherrsche ich zwar auch nur in Grundzügen, aber besser als Portugiesisch allemal. Die bunten Teller waren zusammengewürfelt in Größe und Farbgebung wie zu meinen besten Studentenzeiten. Bier war eiskalt – auch wie zu Studentenzeiten - und immer wenn sie an meinem Tisch vorbeikam lächelte sie mir zu, als wolle sie sagen: „Du verstehst die Speisekarte doch sowieso nicht, bestell doch einfach was, bei uns schmeckt alles lecker!“ Dessen war ich mir sicher, denn der kleine Laden füllte sich zusehend mit Portugiesen, die nicht wie Touristen aussahen - sehr vielversprechend. Ich bestellte ein kleines Gericht mit Sauergemüse und warmem Käsebrot. Leider hatte ich irgendwie die Variante mit Fleisch erwischt, nun gut, nehmen wir das mal so hin. Es hat aber hervorragend geschmeckt, alles war in einer sauren, leicht scharfen Soße eingelegt, die an Sauerbratensoße erinnerte. Mehr als satt wurde ich auch. Mein Bier war leer und ich um ein regionales kulinarisches Erlebnis reicher.
Der Tag endete mit dem Verfassen dieser Reisetagebuch-Geschichte und einem Gläschen vinho tinto. Boa noite!

4. Tag - 21. Dezember 2021 – Franz von Assisi hat rot und wo man Zauberbesen kauft

Wider alle Vorhersagen weckte mich schon früh die Sonne, der Himmel war blau und das penetrante Kreischen der Möwen nötigte mich zum Verlassen meines warmen Bettes. Kaffee, Balkon, Sonne. Das technische Equipment wurde über Nacht aufgeladen. Auf geht’s. Einen echten Plan gibt es auch heute nicht, beginnen wir mit dem Mercado do Bolhão, dessen Originalstandort zwar schon seit 2019 wegen umfangreicher Sanierung geschlossen ist, es aber einen Mercado Temporário nebenan im Kellergeschoss eines Einkaufszentrums gibt. Doch bevor ich das Ziel meiner kulinarischen Leidenschaft erreiche, hält mich eine rote Ampel auf. Direkt vor der Capela das Almas, was sinngemäß soviel bedeutet wie „unserer lieben Frau der Seelen“. Da stehe ich auf dem schmalen Pavimento eingeklemmt zwischen Verkehr, Einkaufsmeile, Bussen, einem blinden Lottoscheinverkäufer und dem drängelnden Volk im Weihnachtsmodus.
Von der gegenüberliegenden Straßenseite leuchten mich die über 15.000 handgemalten blauen Azulejos der angeblich schönsten Kathedrale Portugals an, die mir Geschichten erzählen. Vom Ordensbruder Franziskus von Assisi, von seiner Predigt vor dem Honorius, einem Diskurs der Jungfrau Catarina und einem wundersamen Springbrunnen. Immer wieder stürzen mich derartige Eindrücke in einen inneren Widerspruch. Als bekennender Widerständler gegen den katholischen Klerikalfaschismus bin ich gleichermaßen bewegt vom tieferen Sinn, der in den Geschichten ihrer Protagonisten verkündeten vorbildlichen Haltungen und rührenden Lebenstaten. Irre ich mich vielleicht in meinem harten Urteil? Tue ich der katholischen Kirche Unrecht? Stop! Rote Ampel! Stehenbleiben! Aufpassen!

Nun zu den irdischen Leidenschaften. Der Eingang zum Mercado Temporário do Bolhão und das Gebäude selbst zeigen sich im 90er Jahre Bausünden-Stil, das Ambiente hat Parkhaus-Charme. Die angebotenen Waren überzeugen aber nach wie vor mit Frische, Auswahl und Qualität. Wer etwas auf sich hält und beste Waren wünscht, kommt um den Bolhão nicht herum. Lange Gänge sortiert nach Gemüse, Obst, Süßigkeiten, Grundnahrungsmitteln, Fleisch, Käse und eine eigene Sektion nur mit bester Fischauswahl lassen mein Herz als leidenschaftlicher Hobbykoch höher schlagen. Insbesondere der frische Fisch hat es mir angetan. Einzig die bizarre Vorstellung, was ich mit einem frischen roten Robalo (Wolfsbarsch) oder einem Tamboril (Seeteufel) und der Mikrowelle in meinem Apartment anstellen soll, bewahrt mich vor einem unüberlegten Einkauf. Ich wäre so gerne Koch geworden, das ist mir mittlerweile klar... :-)

Ich verlasse das olfaktorische Panoptikum und laufe die bunte aber langweilige Rua Catarina entlang bis zur Igreja de Santo Ildefonso. Auch sie ist eindrucksvoll geschmückt mit blauen Kacheln, steht aber eher etwas einsam zwischen Flohmarkt und Bauzäunen herum. Weiter zur Sé do Porto, dann treffe ich auf den Jakobsweg. Winzige blumengeschmückte Gassen leiten mich extrem steil hinunter Richtung Ribeira. Miradouro da Rua das Aldas, ein Aussichtspunkt in Höhe des Glockenturms der Igreja de São Lourenço nur wenige zehn Meter entfernt. Weiter hinunter geht es durch steile Gassen, die nur noch mittels Treppen überwunden werden können. Da ist der Mercado Ferreira von gestern, irgendwie war ich hier überall schon mal.

Mir fällt ein kleines Schild in der Rua de Belomonte ins Auge. „Escovaria de Belomonte“. Auf Deutsch „Bürsten von Belomonte“. Ich habe recherchiert, diese Manufaktur wurde vor fast einhundert Jahren gegründet und war vermutlich die Inspiration für J. K. Rowling’s Zauberbesenladen in der Geschichte von Harry Potter. Ich aber finde einen kleinen Handwerksladen vor, in dem ein unglaublich freundlicher Mann mir seine Bürsten zeigt. Ich bin beeindruckt und spüre, dieser Laden hat tatsächlich etwas zauberhaftes.

Jetzt eine verdiente Pause am Ufer des Douro und auch wenn das Tachymeter erst Mittag zeigt, lasse ich mir einen Expresso (portugiesisch!) und einen Porto branco servieren. Die Sonne scheint warm und das Glas mit dem edlen süßen Likörwein beschlägt schon leicht. É assim que deve ser.

Der nachmittagliche Regen gibt mir Zeit für eine kleine Regeneration bevor ich mir das erleuchtete Porto in dieser klaren Nacht ansehen möchte. Eine ähnliche Wanderung wie am Vormittag erwartet mich und trotz der immensen Höhenmeter, die man hier zu bewältigen hat, belohnt mich jeder Ausblick mit Freude und Faszination. Que cidade encantadora.

Der Abend endet in meinem kleinen Apartment in der Rua Fabrica kurz vor einem heftigen Regen. Ich bin völlig platt und muss die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten. Der Restaurantbesuch ist gestrichen, die Füße in Hochlage sind eindeutig überzeugender!

5. Tag - 22. Dezember 2021 – Der letzte Tag in Porto und warum Rot besser ist als Blau

Nach dem üblichen kleinen Frühstück musste ich heute noch kurz ausprobieren, wie lange ich zu Fuß durch die ganzen Baustellen zum Bahnhof São Bento brauche. Von dort geht morgen früh mein Zug und den darf ich nicht verpassen. Es sind genau zehn Minuten.
Was steht heute auf der Liste? Ein paar Postkarten an meine Lieben möchte ich noch schreiben, die legendären Cafés Majestic und a Brasileiro werde ich besuchen und dann muss ich doch noch einmal in den Balhão, ein paar kulinarische Souveniers einkaufen.
Das Café a Brasileiro ist nicht weit vom Bahnhof São Bento entfernt und um diese frühe Uhrzeit ist es gewöhnlich noch wenig besucht. In einem der vielen Tourikramläden kaufe ich zuvor noch richtig schöne, kitschige Postkarten. Ich liebe es, Postkarten aus fremden Ländern zu verschicken. Das spannende daran ist zum einen, wann sie ankommen, zum anderen gibt das immer noch einmal Freude bei den Empfängern, wenn Monate später Post eintrifft. Und was gibt es schöneres, als bei einem Expresso (ja, mit „x“ im Portugiesischen) und einem Pasteis de Nata Postkarten zu schreiben. Der Name des Cafés ist Programm. "Brasileiros", wie das schon klingt, wenn man es richtig ausspricht. Der Kaffee ist aus Minas Gerais in Brasilien und schmeckte erwartungsgemäß mehr als hervorragend! Das Interieur präsentiert sich ebenfalls sehr edel und gediegen im Stil der Belle Epoque, allerdings etwas kühl, wie ich fand.

Und schon sind die Postkarten fertig gestaltet und weiter geht's zum Mercado Balhão - zielstrebig zum Sardinenhändler. Ich habe mir gestern schon ein paar Sorten ausgesucht, die sich vielversprechend anhörten. Einmal Sardinen in Zitronenöl, einmal Sardellen mit Chili. Es war leicht für den Händler, mich dann noch zu kleinen Makrelen in Senfsauce und Makrelen mit Piri-Piri zu überreden. Ich weiß noch nicht, ob ich sie tatsächlich verschenken werde. Bloß schnell wieder raus aus der Kalorienhölle und weiter zum wunderbaren Café Majestic, das nur zwei Block von hier entfernt ist. Seinerzeit soll bekanntlich J. K. Rowling hier Stammgast gewesen sein und bei einem guten Café am ersten Teil ihres Romans "Harry Potter" geschrieben haben. Kein Wunder, dass die beeindruckend üppige und gleichzeitig verspielte Inneneinrichtung im Stil des auslaufenden 19. Jh. sich inspirierend auf ihre Fantasie ausgewirkt hat. Für mich soll es heute ein Galão sein, das ist ein Expresso (wieder mit „x“) mit aufgeschäumter Milch.

Weiter Richtung Sé – ah, da sehe ich gerade zwei Briefkastensäulen. Die Postkarten müssen ja noch eingeworfen werden. Der linke Postkasten ist blau, der rechte ist rot. Was bedeutet das? Zwei Postunternehmen? Habe ich auch die richtige Marken für den richtigen Beförderer? Ist einer vielleicht Express und da muss dann mehr Porto drauf? Ich mache mir in erster Linie Sorgen, dass ich den falschen Kasten wähle und die kitschigen Postkarten ihre Empfänger nie erreichen werden. Oder es wird gar Nachporto vom Empfänger abgefordert und dann stehen da nur ein paar nette aber belanglose Urlaubsgrüße drauf. Ich entscheide mich, eine seriöse, nette Dame zu fragen, die offensichtlich vor einem Laden auf etwas wartet. Auf perfektem Portugiesisch (subjektiv) frage ich, welcher Kasten denn der richtige sei und zeige ihr meine Postkarten. Das heißt auf Portugiesisch: „Qual é a caixa postal certa?“ Sie antwortet mir unmittelbar auf Englisch, was mich maßlos enttäuscht, weil ich einerseits wieder sofort als Ausländer entlarvt worden bin, andererseits mein Portugiesisch wohl doch nicht ganz akzentfrei ist. Noch verblüffender aber ist die Antwort selbst: „I think the red one is the better one.“ Auf meine Frage, warum, erwiderte sie: „Red means fast, I think.“ Und tatsächlich, bei genauerem Hinsehen kann man lesen, der rote Kasten wird 1 Stunde eher geleert. Ich werfe die Postkarten in den roten Briefkasten ein und bin mir absolut sicher, das Richtige zu tun!

Als letztes Highlight für heute habe ich mir die Besichtigung einer Portwein-Kellerei vorgenommen. Es ist nicht viel los am Cais de Gaia und so bekam ich eine exklusive Einzelführung mit anschließender Verkostung – nun ja, Steigerung der Kaufbereitschaft durch liebevolle Alkoholisierung der Besucher. Ich hatte mich für Sandeman entschieden, weil die Uhrzeit am besten passte. Allerdings war es schon sehr interessant, was der Schotte alles bewegt hat im Portweinhandel. Schließlich war er der erste, der den Portwein nach Mitteleuropa brachte. Heute gehört er dem größten portugiesischen Portweinhändler. Es ist sehr aufregend, durch die dunklen Keller zu streifen, in denen noch Flaschen vom Anfang des letzten Jahrhunderts liegen. Und auch mancher Mythos wird zerstört, so zum Beispiel, dass ein Port wertvoller wird je länger man die Flasche aufbewahrt. Nein, er wird nicht mehr besser, sobald er auf der Flasche ist. Und Jahrgänge gibt’s beim Port auch nicht – alles „Blend“. So jedenfalls berichtet es die kompetente Dame aus dem Hause Sandeman.

Resultat: Erstens, ich mag die hellen Ports nach wie vor am liebsten (außer zu Stilton Käse, da muss es ein ruby oder tawny sein!) und zweitens, ich war um 15:30 h schon gut angetütert...

Das Wassertaxi bringt mich zurück ans Nordufer des Douro und den steilen Weg hinauf zur Rua Fabrica gehe ich dann heute wohl zum letzten Mal. Ein Häppchen noch im excellenten Tapas Restaurant, noch einen Absacker in der schönen Bar Casa-da-Bó und dann freue ich mich auf Morgen auf meine Reise nach Lissabon.

6. Tag - 23. Dezember 2021 – Intermezzo in Lissabon

Die Reise nach Lissabon war kurz. Ein paar organisatorische Gänge wegen Corona, Reisebeschränkungen, Tests usw. Die Stadt war sehr aufgewühlt, ob es an Weihnachten lag oder der Vorbereitung auf Silvester in Zeiten rasant steigender Coronainfektionenen, ich kann es nicht sagen. Irgendwie war das Leben und die Stimmung ein Konglomerat aus Sorgen, Prävention und Business as usual mit Maronenröstern, Weihnachtseinkäufen und Lichterglanz auf allen Plätzen. Der Ausflug nach Sintra musste dann auch scheitern, da die Wahl des Zeitpunktes schlecht war. Regen und Kälte sowie Massen an Weihnachtsbesuchern machten die Visite zur Strapaze.

Nicht zuletzt auch wegen der schrecklichen Unterkunft und des anhaltenden Regenwetters lag die Entscheidung nahe, unmittelbar vor Silvester zurück nach Porto zu fahren. Mit dem Zug und einem Fensterplatz in der preiswerten 1. Klasse erlebte ich nun zum zweiten Mal eine Panoramafahrt durch Portugal. Mit einem so schnellen Wiedersehen der Mündungsstadt des Douro habe ich tatsächlich nicht gerechnet. Um so glücklicher war ich, hierher zurückgekommen zu sein. Als ob man einen alten Freund ganz unerwartet wiedertrifft.

Die Wege am verbleibenden Tag waren die alt bekannten, schönen Pfade durch die steile Altstadt. Es ist Silvester und wegen der aktuellen Testauflagen in Innenräumen stellten alle Restaurants kurzerhand ihre Tische und Stühle auf die Straße. Geht doch!

Das bessere Wetter und die Wärme der Sonne konnte man tagsüber einfach nur dankbar genießen. Und es waren da noch so viele spannende Ort, die ich vorletzte Woche nicht mehr geschafft habe, zu besuchen. Aber davon mehr in den nächsten Tagen.

Der Abend kam schnell und die hell erleuchtete Stadt verwandelt sich erneut in einen Lichterzauber, der seinesgleichen sucht. Der Höhepunkt ist natürlich die Brücke Dom Luiz I, deren stählerne Silhouette sich mit dem Glanz der tausend Lichter der Ribeira vermischt und sich im stillen Douro spiegelt. Es vergeht wunderbare Zeit, bis die Seele wieder aufgetankt ist und bis die Magie dieses Panoramas mich wieder loslässt.

16. Tag - 5. Januar 2022 - Palácio da Bolsa und mehr...

Die letzten Tage schönes Wetter, heute etwas durchwachsen. Irgendwie weiß man nicht so recht, was man sich ansehen soll. Es gibt so unendlich viel, was die Sinne berührt. Also eine beliebige Besichtigung ausgesucht, der Rest wird sich schon ergeben. Heute hieß diese Besichtigung "Palacio da Bolsa", der berühmte ursprüngliche Handels- und Börsenplatz Portos. Ein architektonisches Monumentalbauwerk, das heute für unterschiedliche Zwecke sinnvoll genutzt wird. Der Eindruck erstreckt sich von überwältigend bis protzig mit Überraschungen. Man findet hier u.a. das Arbeitszimmer von Gustave Eiffel und im Salao Arabe beeindruckende maurische Einflüsse nach Vorlage der Alhambra.

Ein kleiner Imbiss und die Electrico fährt mitten durch das Restaurant, der Half Rabbit am Cais de Gaia und ein uralter Krämerladen in der Nähe des Mercado do Bolhão, in dem ich mich habe hinreißen lassen zu ein paar umwerfenden Pates de Peixe für's Abendbrot. Und unterwegs ungezählte, mehr als beeindruckende Gebäude der Stadt, die alle ihre eigene kleine Geschichte in sich tragen. Und immer wieder der Torre dos Clérigos, eines der Wahrzeichen der Stadt. Porto ist so wunderbar und geheimnisvoll!

18. Tag - 7. Januar 2022 – Kunst!

Bus 743 ohne Umsteigen bis zum Museum und Park der Fundação de Serralves. Ein absolutes Highlight Portos, für das alleine es sich fast schon gelohnt hat, zurückgekehrt zu sein.

Künstlerisches Schaffen, Bewusstseinsbildung, Umwelt, kritische Reflexion der Gesellschaft und Kreativität. Das sind die fünf fundamentalen Leitgedanken der Stiftung Serralves. Eines der meistbesuchten Museen für zeitgenössische Kunst der Welt. Ohne mir anmaßen zu wollen, in drei Stunden und mit meinem bescheidenen Kunstverständnis ein fundiertes Urteil abgeben zu können, ist es ein Juwel eines Museums. Und damit ist nicht nur das Museum gemeint, sondern der ganze Jardim de Serralves samt der beeindruckenden Art Deco Villa, der wundervoll duftenden Eukalyptushaine, dem kleinen See, dem Treetop Walk und dem verspielten Teehaus. Eine kleine Oase in der überaus aktiven Stadt Porto.

In den Ausstellungsräumen präsentiert sich dann eine beeindruckende Komposition aus bekannten und (mir) unbekannten Künstlern, die man auch ohne großes Sekundärwissen einfach nur auf sich wirken lassen kann: Tudela, Kubisch, Beuys, Ai Weiwei und Bradford, um nur ein paar von ihnen zu nennen.

Hach, den Alltag verlassen, die Welt vergessen, eintauchen, sich leiten und verleiten lassen, sich verlieren und freudig wiederfinden und am Ende das Leben mit neuer Energie wieder aufnehmen. Was für ein wunderbarer Tag...

19. Tag - 8. Januar 2022 – Ausflug ins Tal des Douro

Die Tage in Porto vergehen schnell und erlebnisreich, was auch die kulinarische Erkundung sehr gemütlicher und guter Restaurants und Kneipen mit einschließt. Vom Bahnhof São Bento fährt ein Zug direkt bis ins Dourotal nach Peso da Régua, unserem Ausgangspunkt für die kleine Erkundung des Flusstals mit seinen weltberühmten Weinbergen. Davon möchten wir einen eigenen Eindruck bekommen.

Mietwagen abholen und wir beziehen kurz darauf unser Zimmer in der Quinta do Valdalágea, einem sehr alten Weingut in der Nähe, dem man ärgerlicherweise die Autobahn A24 in die Aussicht gebaut hat. Nun ja, sie war weit genug weg, um akustisch zu stören und Autofahrer sind wir ja auch. Spaziergang in den hauseigenen Weinbergen und mehrere Ausflüge zu den ungezählten Aussichtspunkten. So füllten sich die folgenden Reisetage sehr schnell mit unvergesslichen Bildern und Aussichten über die älteste Weinbauregion der Welt, wie man behauptet.

Schnell brechen die letzten Tage an, die Sonne ist wohlgesonnen und verschenkt Wärme und Licht. Das Dourotal ist eine der schönsten Gegenden von Portugal, allerdings ist es nicht in wenigen Tagen zu erkunden, dazu benötigt man vermutlich Monate. Die Wege sind einfach zu weit und zu schön. Immer wieder geht es über kurvige Straßen und winzige Bergdörfer zur anderen Talseite. Manchmal braucht man über eine Stunde bis man das Dorf auf der anderen Talseite erreicht, auch wenn es zum Greifen nah erscheint. Hier und da muss man etwas schwindelfrei sein, ansonsten ist die Topografie zwar atemberaubend, aber nicht zu herausfordernd. Und so standen heute der Bahnhof von Pinhão und mehrere Aussichtspunkte auf dem Zettel, die im Portugiesischen mit dem schönen Wort Miradouro bezeichnet werden: Miradouro da Formiga und Miradouro São Leonardo de Galafura waren die schönsten.

Für den Miradouro da Formiga mussten wir noch einen Spaziergang durch die steilen Weinberge und Olivengärten absolvieren. In allen Weinbergen herrscht rege Aktivität, der Rebschnitt ist noch nicht überall abgeschlossen, die Böden werden gereinigt und bearbeitet. Das Weinreisig wird wie eh und je verbrannt. Das ist zwar eine riesige, qualmende Sauerei, aber riechen tut es toll, denn mit dem Reisig werden auch viele Ölhölzer verbrannt und ich verbinde diesen Duft untrennbar mit dem Mittelmeerraum. Alles für die hoffentlich reiche und gute Lese 2022.

Viel mehr Sachliches gibt es auch nicht zu berichten, den Rest der Zeit verbringt man am besten mit tiefem Ein- und Ausatmen, mit Seelenpflege und mit Weitblicken in die Berge und Hügel und auf den still dahinfließenden mächtigen Douro. Que maravilha!

24. Tag - 13. Januar 2022 – Letzter Tag in Lissabon bei Sonnenschein

Nach der Rückreise aus dem Dourotal, wieder per Bahn, ist heute der letzte Tag in Lissabon und Portugal. Notwendige Aktivitäten zur Organisation der Rückreise stehen an und das erledigt man am besten direkt am Flughafen. Hier weiß die rechte Hand allerdings nicht, was die linke tut, irgendwie über- fordert COVID das gesamte System. Zudem sind arbeitende Portugiesen nach meiner Erfahrung entweder völlig ignorant oder extrem hilfsbereit. Dazwischen ist das Land unbevölkert. Am Flughafen wird man zunächst überall abgewiesen, weil angeblich irgendein Formalismus nicht erfüllt ist, in Wahrheit wissen die hier selbst nicht, wie das Spiel läuft. Am Ende ist dann doch alles korrekt und niemand interessiert sich für irgendein Papier, QR-Code oder Einreiseformular. Fertig!

Und jetzt noch bei schönstem Sonnenschein eine Runde durch Lissabon. Linha 28, Alfama, der alte Künstlermarkt am Mercado de Santa Clara war leider geschlossen, einen letzen Ginjinha am Miradouro das Portas do Sol, Miradouro de Santa Luzia mit Aussicht auf den Tejo, Sé de Lisboa (darf nicht fehlen) und ganz am Ende eine Erfrischung in der warmen Wintersonne am schönen Praça do Comércio, der trotz seiner Prominenz und Gewaltigkeit zu einem meiner liebsten Plätze in Lissabon gehört. Der Wecker ist auf 3:00h gestellt.

Adeus Portugal, foi bom estar contigo! Até à próxima!

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