Über mich...

Mein Name ist Thomas Mandorf und ich bin geboren 1962 in Essen, mitten im Pott. Von 1989 bis 2017 lebte ich in Berlin. Heute wohne ich auf den Westausläufern des Teutoburger Waldes und lasse fern von Metropole und Hektik neue Ideen wachsen. Meine Brötchen verdiene ich nach wie vor in der IT Branche und die wie immer zu knappen Ressourcen Geld und Zeit reichen nicht aus, um meine großen Ideen zeitnah umzusetzen. Die freibildzone ist eine dieser Ideen, die es geschafft hat, und sie ist jetzt schon mehr als 20 Jahre online. Sie war ursprünglich als reine Fotoseite ins Leben gerufen worden. Sehr schnell wurde mir aber klar, dass die meisten meiner Bilder nicht als autarke Kunstwerke zu verstehen sind und sie nicht losgelöst von meinen persönlichen Wegen und Orten präsentiert werden können. Sie erzählen als Einzelbilder oder Serien immer die Geschichte aus der sie geboren wurden. Und das ist untrennbar meine Geschichte. Rein subjektiv und ganz persönlich. Der Sprung von diesen fotografierten "Wegen und Orten" zum "Reisen" war dann nicht mehr weit und so lag es nahe, dass auch meine zweite große Leidenschaft - das Reisen - in der freibildzone ihren Platz finden musste. Es fügte sich und wurde schnell eine sehr fruchtbare Verbindung. 

Womit ich fotografiere? Mit möglichst wenig ablenkender Technik! Auch wenn ich ihrer Verlockung zugegeben manchmal nur schwer widerstehen kann, halte ich sie nach wie vor für nachrangig. In über 40 Jahren durfte ich viele verschiedene Marken und Modelle mit den gängigsten Formaten anwenden. Scharfstellen und richtig belichten können sie ausnahmslos alle, und dass ich mit dem einen Fotoapparat bessere Fotos gemacht habe als mit dem anderen, konnte ich nicht feststellen. Seit 2019 fotografiere ich nicht mehr analog und besitze auch kein eigenes Labor mehr. Der Abschied von diesem faszinierenden und geliebten Kunsthandwerk hat lange gebraucht und war auch kein leichter. Was Ende der 1970er im nächtlichen, elterlichen Badezimmer mit Wolldecken vor den Fenstern und viel Improvisation begann, entwickelte sich in den folgenden 40 Jahren zum vollausgestatteten fine print Labor in Berlin, mit allem Schnickschnack für selbstgepresste Hochglanzformate bis A2. Hier endete 2017 dann mein Weg der klassischen Fotoherstellung, gleichzeitig verließ ich mein geliebtes Berlin. Die Welt war mir zu starr und zu eindimensional geworden. Das Negativlabor für Mittelformat lebte noch eine kurze Zeit weiter, ein Scanner substituierte die nasse Positiventwicklung, aber auch dieses Verfahren wich alsbald der modernen digitalen Fotobearbeitung und den veränderten Präsentationsmedien.

Anfang 2021 ging ich dann noch einen Schritt weiter und wagte ein Experiment: Ich verkaufte meine gesamte Mittelformat- sowie digitale Kleinbild-Technik. Seit dem arbeite ich nur noch mit einer Leica Q2 als einziger Kamera. Das Experiment war unerwartet erfolgreich. Warum? Weil dieser unkomplizierte Fotoapparat alles kann und alles ist, was ich brauche. Henri Cartier Bresson, dessen Werk ich überaus bewundere - und mit dem ich charmanterweise den Geburtstag teile - soll es einmal so gesagt haben: "Ein gutes Bild macht man mit dem Auge, nicht mit der Kamera."

Ich wünsche Euch ganz viel Freude in der freibildzone